Wie wohnen im Alter? Zum heiss diskutierten gesellschaftlichen Thema haben auch die Architekten etwas zu sagen. Das Wohnhaus 50+ leistet einen Beitrag zur Debatte, indem seine Grundrisse die Frage nach Individualität und Gemeinschaft im Alterswohnen stellen. Das markante Haus, um dessen massives Inneres sich eine hölzerne Gebäudehülle wickelt, beherbergt 16 Wohnungen, die zwischen 38 und 67 Quadratmeter gross sind. Die rund zwanzig Bewohner, von denen die meisten deutlich über fünfzig Jahre alt sind, wohnen darin zwar in eigenen vier Wänden, teilen sich aber rund 400 Quadratmeter, ein Drittel der Nutzfläche. Darin enthalten sind die Gemeinschaftsküche sowie das daran angrenzende Wohnzimmer mit Cheminée und Terrasse im Erdgeschoss. Ebenfalls dazu gehört ein weiter Vorraum pro Geschoss, der als Bibliothek, Büro, Bügel oder Fitnesszimmer dienen kann. Die hellen und komfortablen Wohnungen sind nur mit einer Teeküche ausgestattet. Das soll der Hausgemeinschaft ein bisschen nachhelfen. Die Balkone, die das Haus auf allen Ebenen schwungvoll umschliessen, schaffen private Aussenräume pro Wohnung und fassen den ‹Seniorentanker› zu einer architektonischen Einheit zusammen. Nachhaltig sind nicht nur die Baustandards – MinergiePEco sowie Bekenntnis zur 2000WattGesellschaft –, sondern auch die einfach umnutzbare Grundrisskonzeption. HÖ